Samstag, 5. Juni 2010

Cachen in Oranienburg

Es begab sich, dass wir mit RaJosch, den Ulmenfressern und Maxi King gen Oranienburg fuhren, um unter anderem den Cache beim VEB Backwarenkombinat anzugehen.
Schon zu Beginn machten wir es uns mit dem Einstieg komplizierter als wir es gemusst hätten. Wir balancierten über allerhand Müll durch den unter Wasser stehenden Keller und mussten dann im Erdgeschoss feststellen, dass ein Gang durch die offene Tür auch gereicht hätte....
RaJosch fand dann auch schnell die Fake-Dose, bevor der weibliche Part der Ulmenfresser die richtige Dose in der Hand hielt. Die nächsten Stationen waren recht einfach zu finden, Station 5 erforderte dann reichlich Körpereinsatz, sodass wir hier Herrn Ulmenfresser und Maxi King den Vortritt ließen. Auf der Suche nach Station 6 durchstreiften wir das Gebäude und konnten irgendwann den Cache vorzeitig aufgrund des perfekten Spürsinns unserer erfahrenen Mitcacher loggen.

Die Brotfabrik war Teil des KZ-Außenlagers Klinkerwerk. Auf dem Gelände nördlich des Lehnitzsees im Naherholungsgebiet Oranienburg wurde 1938 das SS-eigene Unternehmen "Deutsche Stein- und Erdwerke G. m. b. H."- (DEST) gegründet. In den darauffolgenden beiden Jahren wurde das Klinkerwerk als Außenkommando "Klinker" (Strafkommando) durch Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen errichtet. 1941 war dann die "Große Halle" für die Ziegelproduktion, die "kleine Halle" als Reparaturwerkstatt, die Turbinenhalle, das Kesselhaus und ein Bahndamm errichtet. Außerdem nahm die Brotfabrik die Produktion auf und belieferte das Hauptlager und alle Bereiche der SS bis nach Berlin mit Backwaren.
Im April 1945 wurde das Areal durch einen Bombenangriff fast vollständig zerstört. Erst im folgenden Jahr konnte die Bäckerei in der Sowjetzone den Betrieb wieder aufnehmen. Im Mai 1991 wurde das Backwarenkombinat geschlossen. Teile der Brotfabrik wurden drei Jahre später zerstört. Die Gebäude stehen mittlerweile unter Denkmalschutz.

Als nächstes stand der Cache auf dem Gelände der Heinkel Flugzeugwerke AG auf dem Plan. Den hatten wir letztes Jahr schonmal angefangen, waren dann aber an einer Station gescheitert. Mit ein wenig Recherche konnten wir somit einen Einstieg eine Station vor dem Final ermöglichen. Der Cache, der letztes Jahr noch so gut begonnen hatte, enttäuschte durch sein Final auf einer Müllhalde dann doch sehr. Dennoch gingen wir bei tollem Wetter auch den Bonus an. Hier wäre ohne Telefonjoker schon an der ersten Station Schluß gewesen. Die Koordinaten waren hier wie auch bei der nächsten Station sehr schlecht zu lesen. Generell erwies sich der Bonus mit seinen 4 Stationen als reinster Zickzacklauf über das gesamte Areal, ohne dass auch nur eins der Gebäude oder Hallen betreten werden musste. Das Final hingehen erforderte dann spezielle Ausrüstung, die die Ulmenfresser aber sowieso immer im Kofferraum spazierenfahren. Und so zogen wir zu sechst mit einer ausfahrbaren Leiter bei gefühlten 30 Grad im Schatten querfeldein über einen alten Flugplatz, um eine Tupperdose zu bergen... Hier war die Terrain-Wertung aber eindeutig zu niedrig angesetzt. Alles in allem war dieser Teil der Tour eher enttäuschend, dennoch hatten wohl alle Beteiligten ihren Spaß.

Die Ernst Heinkel Flugzweugwerke A.G. war eines der größten Flugzeugbauunternehmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Unternehmenssitz in Rostock. Die ersten Flugzeuge waren die Schwimmerflugzeuge HE1 und HE2. Das He178 war das erste Düsenflugzeug der Welt. Eine der Fertigungsstätten der Heinkelwerke war diese in Oranienburg, wo wie beim VEB Backwarenkombinat Zwangsarbeiter und Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen eingesetzt wurden. Neben der Werkssiedlung gab es auch einen werkseignen Flugplatz. 1945 wurde der Flugplatz durch einen Luftangriff zerstört. Nach dem 2. Weltkrieg demontierte die sowjetische Besatzungsmacht die restlichen Anlagen; Start- und Landebahn des Werksflugplatzes wurde allerdings instand gesetzt und bis 1994 als Militärflugplatz genutzt.
Quelle: wikipedia

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