Sonntag, 6. Juni 2010

Regierungskrankenhaus Buch

Auf ausdrücklichen Wunsch der Owner werden wir nun also doch über den Cache am Regierungskrankenhaus in Buch berichten
Schon die Startkoordinaten fanden wir sinnig gewählt, sodass niemand sein Cachemobil direkt vor dem Eingang parken muss.
Pünktlich zu unserem Einstieg fuhr dann auch die Polizei vorbei, die aber nach einer Demo gerade Feierabend gemacht und somit wohl schon die Scheuklappen angelegt hatte.
Also marschierten wir flüsternd von Station zu Station, versteckten uns anfangs noch vor den Hubschraubern, die die Helios-Kliniken mit neuen Patienten beliefern, kamen an Rehen vorbei und fanden uns dann ratlos an Station 4 wieder. Nachdem wir alles, auf das der Hinweis vermeintlich deutete, auf den Kopf gestellt hatten, hielten wir ein kleines Picknick, um gestärkt nocheinmal alles abzusuchen. Weil wir nicht aufgeben wollten, musste ein Telefonjoker her und die Ulmenfresser gaben bereitwillig Auskunft. Da hatten wir doch schonmal versucht - nur nicht feste genug - aber auch das war dann geschafft und der nächste Hinweis war entdeckt.
An der letzten Station gaben wir nochmal alles und fanden dabei eigentlich auch sehr tolle und geeignete Versteckmöglichkeiten für einen Hinweis. Nach einigen Verzweiflungszigaretten (wir waren auch nicht die ersten) konnten wir uns dann doch noch auf zum Final machen. Das war eine klare Aufgabe für phonica und nachdem wir unser Equipment endlich zum Laufen gebracht hatten, hielten wir den tollen Cachebehälter in der Hand. Die Freude darüber ließ uns alles andere vergessen: Die zahlreichen Mückenstiche und sogar das GPS-Gerät. War ja nicht das erste Mal, dass wir nochmal zu einem Cache zurückkehren müssen, um unsere technischen Hinterlassenschaften einzusammeln...

Das Areal des Regierungskrankenhauses ist natürlich recht verwildert, aber der Vandalismus hat noch keinen Einzug erhalten. Alle Fensterscheiben sind intakt und somit ist ein Betreten der Gebäude nicht möglich.
Im Regierungskrankenhaus wurden v.a. Diplomaten und Funktionäre des Politbüros sowie deren Angehörige behandelt. Die medizinische Versorgung war weitaus besser als in anderen Krankenhäusern der DDR und auch die Verpflegung fand in Hotel-Atmosphäre statt. Ab Mitte der 80er gab es dort eine der beiden Computertomographen (Siemens) der DDR. Alle Ärzte waren natürlich treue Parteimitglieder und auch als Patient mit ambulantem Arzttermin musste man zur Oberschicht gehören.
Ab Januar 1990 wurde das Krankenhaus für Werktätige aus Berliner Betrieben wie beispielsweise Mitarbeiter des Kosmetik-Kombinats geöffnet.
Seit 2001 hatte die Heliosklinik das Nutzungsrecht und bis 2007 befanden sich eine Rettungsstelle, eine Poliklinik und eine Apotheke auf dem vorderen Teil des mehr als 5 ha großen Areals. Seit 2008 stehen alle Gebäude leer und obliegen dem Liegenschaftsfond Berlin. Die Gebäude stehen nicht unter Denkmalschutz und da die benachbarten Helios-Kliniken wohl kaum eine weitere medizinische Nutzung auf dem Gelände ermöglichen, ist der Fortbestand des ehemaligen Regierungskrankenhauses unklar.

1 Kommentar: