Montag, 23. November 2009

TV-Tipp: Heute, 23:30 RTL

Heute wird auf RTL um 23:30 im Format "30 Minuten Deutschland" das Hobby Geocaching vorgestellt. Leider mit Bibi und Rolli, aber vielleicht ist es ja für den ein oder anderen interessant.

Nachtrag 24.11.09
Es war desaströs.
Die vorgestellten, vermeintlichen GC "Profis" in Hamburg und Frankfurt sind als profitorienterte Eventveranstalter bzw. Fremdenführer cachend unterwegs und lassen den Zuschauer einen seltsamen Einblick in die Welt des Cachens erhalten. Der Profi erklärt, dass es zu einer Ungenauigkeit der Zielkoordinaten kommen kann, weil am Tag, an dem die Koordinaten festgehalten wurden, anderes Wetter herrschte - is klar, oder?
Zuallererst glaubt der RTL-Zuschauer vermutlich nun, dass man Multis generell mit gebundenen, mehrseitigen Heftchen von einem Eventveranstalter lösen kann. Die erste Station führt Bibi und Rolli dann gleich in einen Sexshop - nach GC-Regeln Privatgelände und somit nicht gestattet. Interessant ist auch, dass sie das GPS-Gerät falsch herum halten. Das Final des Multis sind dann zwei Gutscheine, was natürlich auch sehr nah an der Geocaching-Realität ist... Die Fremdenführerin in Hamburg fasst dann in eine von vermutlich jedem Cacher gemiedene "Pinkelecke", um dort den Cache zu heben - natürlich absolut unaufällig. Beim zweiten Cache ist sie nicht erfolgreich: "Hm schade, nicht gefunden, aber davon sollte man sich nicht entmutigen lassen".
Die Reportage strotzte natürlich nur so vor Spoilern.
Bibi und Rolli gehen dann am nächsten Tag in den Wald, um ihren zweiten Cache zu finden. Zugleich wollen sie nun auch ihren ersten eigenen Cache auslegen, auch direkt vor Ort. Inhalt des Behälters: Lauter Kölscher Mist, Autogrammkarten und Schnaps, wo doch Lebensmittel in Caches nicht gestattet sind, ein Mindestabstand eingehalten werden sollte und kein Cacher mit einem Found einen eigenen Cache auslegen sollte...
Fazit: Schlecht recherchiert, kein Informationsgehalt und ein nicht wahrheitsgemäßes Bild vom Geocaching. Denn auch fürs Cachen braucht man durchaus Hirn...

Bleibt nur zu hoffen, dass der gemeine RTL-Zuschauer sowieso kein Interesse an so einem Hobby hat. Danke RTL, ihr habt zumindest euer Image ein weiteres Mal bestätigt, leider auf Kosten dieses tollen Hobbies...

Samstag, 21. November 2009

Ladezeiten Firefox vs. Google Chrome

Oft bin ich ja recht frustriert über die elendig lang dauernde Kartendarstellung auf der Geocachingseite. Noch schlimmer wirds in Stoßzeiten wie Samstag vormittag ;) oder halt abends, wenn alle fleißig am loggen sind. Heute vormittag hats mir dann gereicht und ich hab mir das rote Tuch runtergeladen - Google Chrome. Rote Tuch deshalb, weil mir der Browser eindeutig zu viel mit "Zuhause" plaudert. Nichtsdestotrotz hab ich dann mal geschaut wie lange die Kartendarstellung bei Chrome dauert... Armer, armer Feuerfuchs! Ladezeiten von 20 bis 40 Sekunden im FF (ohne GCVote!) gegenüber 2-3 Sekunden im Chrome dank der V8-Javascript-Engine. So macht das Gucken nach Caches auch wieder echten Spaß. Schwuppdiwupps Geocaching.com im Chrome als Startseite eingerichtet, für mehr muss er ja nicht herhalten...

Montag, 9. November 2009

iPhone vs. GPS Handheld im Härtetest

In Prag wurde meine neue Apfel-Errungenschaft, wie bereits geschrieben, auf Herz und Nieren getestet. Ein abschließendes Résumé soll an dieser Stelle nicht fehlen:

GPS-Empfang:
In den Straßenschluchten Prags hatte das iPhone zwecks GPS Empfang das klare Nachsehen gegen unser Garmin GPS. Das GPS Signal war einfach zu schwach, um nur ansatzweise vernünftig von Geocachen sprechen zu können. Hier versagten gleich 3 Apps, die Geocaching App von Groundspeak mit einer Genauigkeit von 0,5 km, die Navigon-App, die gar nicht mehr funktionierte und MotionX, bei der ich angeblich immer am selben Fleck klebte... Selbst unser Garmin hatte zeitweise zu tun, einen halbwegs passablen Empfang zu erreichen, das iPhone fiel völlig aus. Bedenkt man, dass das iPhone zwar eine nette kleine eierlegende Wollmilchsau ist, die GPS Antenne des Garmin jedoch fast halb so groß wie das ganze iPhone (Die Mindestgenauigkeit beim iPhone beträgt übrigens 17m, beim Garmin 3m.), scheidet es als All-In-One-Gerät in schwierigen Situation aus. Daher 1:0 fürs Garmin

Wetterbeständigkeit
Am ersten Abend hatte es geregnet und wer setzt sein iPhone freiwillig Wasser aus? Niemand! Unser Garmin könnte man guten Gewissens auch in die nächste Pfütze werfen ohne dass es das krumm nimmt. Gibt es Leute die dies auch mit ihrem Handy machen würden? Lange Rede, kurzer Sinn. 2:0 fürs Garmin

Akkulaufzeit
Herje, darüber muss ich fast gar nix verlieren, man kann es sich denken... 3:0 (per Fallrückzieher) fürs Garmin

Wegpunktprojektion
Das kann unser Garmin zwar auch, aber nur auf 100 m genau. Den Ehrentreffer für das Apfel-Team erzielt iGCT. Ein super Tool, das ich nicht mehr missen möchte und das es kostenfrei bei iTunes gibt. Hiermit kann man neben der Umrechnung von römischen Zahlen, Buchstabensummen und Hinweisentschlüsselungen nach ROT13, sehr einfach Wegpunkte projezieren, Strecken berechnen, verschiedene Koordinatensysteme umrechnen und zudem auch Kreuzpeilungen aus Linien und Kreisen erstellen. Ein Genuss und für bestimmte Caches ein Muss! 3:1

Papierloses Cachen
Hier holt das iPhone natürlich den nächsten Anschlusstreffer. Die Möglichkeit, Geocache-Beschreibungen offline mittels der Groundspeak App zu speichern, ist natürlich genial. Vergleichbare GPS Handheldgeräte die diese Funktion bieten kosten aktuell ähnlich viel wie ein gutes gebrauchtes iPhone. Für Caches, die man mal eben schnell machen möchte (ohne Listings abzuschreiben oder auszudrucken), ist dies eine echte Erleichterung. 3:2

Fazit:
Das iPhone kann kein GPS Handheldgerät fürs Geocachen ersetzen und ist dafür sicher auch nicht gedacht, dafür sind die Abstriche in puncto Genauigkeit/GPS Empfang bzw. der Handhabung bei schwierigen Bedingungen und Caches zu gravierend. Für den einen oder anderen Cache zwischendurch ist es durchaus brauchbar und als Tool für paperless Caching auch absolut nützlich. Letztendlich hätten wir alle Prager Caches (bis auf einen...) auch ohne das iPhone gefunden. Hingegen nur mit dem iPhone vermutlich nur sehr, sehr wenige...

Prag 4.-7.11. 2009

Unser dritter Auslandseinsatz in Sachen Geocaching führte uns nach Prag. Hier sollte auch Phonic's neues iPhone auf Herz und Nieren getestet werden. Die Anreise per Zug war langweilig und doch anstrengend, zusätzlich gab es die Erkenntnis, dass man in den Prager Vororten besser die Augen schließt. Schlimm, wie die Gegensätze zum Touristenzentrum sind...
Ein Glück, dass wir wussten, wie viele tchechische Kronen die Fahrt mit der Metro kosten sollte, lesen konnte man am Automaten nämlich gar nichts.
Übernachtet haben wir im Antik City Hotel, was wirklich sehr zu empfehlen ist. Bei leichtem Regen spazierten wir zum tanzenden Haus. Nach einer kleinen Stärkung in Form von Schnitzel mit Pommes sowie Getränken für 12 EUR begannen wir mit dem Cachen. Vorbei an den kleinen Inseln spazierten wir dann entlang des Moldauufer gen Norden, hielten immer wieder an, um Fotos zu machen, und natürlich um zu cachen. Am Kreuzherrenplatz bissen wir uns beinahe die Zähne an einem Cache in luftiger Höhe aus, der sich uns aber dann doch endlich zeigte. Natürlich liefen wir auch über die Karlsbrücke, wo wir ein Foto für einen Virtual Cache machten. Nach einer heißen Schokolade und einem Glühwein waren wir pünktlich um 20 Uhr wir an der astronomischen Uhr am Altstädter Rathaus - was all die Touristen aber an diesem "Spektakel" finden, erschloss sich uns allerdings nicht. Zurück ging es über den Wenzelsplatz, wo wir unseren ersten Cache mit 4 Sternen Schwierigkeit machten. Bilanz des ersten Cache-Tages: 6 Caches, ein abgelegter Travelbug und unser erster Virtual Cache.
Der zweite Tag begann mit einem netten Frühstück und führte uns dann in die Altstadt. Recht schnell hatten wir das geplante Pensum erreicht und begaben uns wieder ins Hotel, um neue Caches zu suchen und um eine kurze Pause zu machen. Abends gingen wir wieder zurück in die Altstadt und aßen viel zu teuer bei einem kleinen Italiener wo man es nicht für nötig hielt, uns angemessen zu bedienen, nur weil wir nicht in schicki-micki-Outfit auftraten. Der Abend endete in einer kleinen Kneipe, in der wir über Musiksender philosophierten. Bilanz dieses sonnigen Tages: 8 Caches.
Für den dritten Tag unseres Pragtrips waren die Sehenswürdigkeiten links der Moldau eingeplant. Ein zweites Frühstück genehmigten wir uns in einem kleinen Bistro, dem Bohemia Bagel, hervoragende Bagel, bevor wir uns weiter dem Cachen widmeten. Der Aufstieg zur Burg war weniger schlimm als erwartet und kurze Zeit später durften wir das wunderbare Final des Multi-Caches erleben, das sich mit seinen acht Stationen durch ganz Prag gezogen hatte. Nach Besichtigung der Prager Burg gingen wir dann nochmal zurück in den Norden der Altstadt und kehrten nach dem Cachen in einen Irish Pub ein, wo wir dann von einem Sauf-Flashmob vertrieben wurden. Im Anschluß daran liefen wir auch erstmal noch im Kreis, bevor wir müde ins Hotelbett fielen. Bilanz dieses Tages: 8 Caches und ca. 12km Fußweg (um den gelaufenen Weg zu sehen, bitte das Bild anklicken)
Am Abreisetag machten wir noch im Vorbeigehen einen Cache und waren viel zu früh am Bahnhof. Und um 18.30 Uhr hatte uns Berlin endlich wieder. Seitdem warten wir darauf, wieder eine deutsche Polizei-Sirene zu hören, wo doch die Prager Sirenen so schrecklich klangen...
Alles in allem war es ein wunderschöner, kurzer Urlaub - sehr günstig, sehr sportlich und durchaus erfolgreich aus Cachersicht: 23 gefundene Caches. Das iPhone ist zumindest in Prag im Praxistest durchgefallen, da ein GPS-Empfang nicht möglich war. Aber das GoTo hat uns natürlich treue Dienste erwiesen! Die Prager Cache-Owner sind aber irgendwie lieblos mit ihren Caches. Oft fanden wir nur lose Blattsammlungen vor, gerne auch komplett überfüllte, durchnässte Logbücher und einen Cache mussten wir spotan von einer Unmenge an Münzen (das sind keine Coins im GC-Sinne!) befreien, weil die sich mit dem Magneten zur Befestigung in die Quere kamen.
Als besonder empfehlenswert hat sich unser Reiseführer von National Geographic erwiesen. Die tolle Karte und v.a. die Spiralbindung sind einfach top, ebenso wie die Aufteilung der Sehenswürdigkeiten in "Nicht verpassen" und "Nacht Lust und Laune" - genau das Richtige für einen Kurztripp. Ein weiterer Lesetipp an dieser Stelle ist das Buch "Nur in Prag" von Duncan J.D. Smith - ein Reiseführer zu sonderbaren Orten, geheimen Plätzen und versteckten Sehenswürdigkeiten.
Weitere Bilder gibt es hier