Sonntag, 12. April 2009

Koralle

Ein ganz besonderer Tipp für jeden geschichtsinteressierten Lost Place-Liebhaber-Cacher sind die beiden Koralle-Caches Koralle und Koralle2, wobei letzterer uns am besten gefallen hat.
Wenn man sein Auto abstellt und vor sich nur Wald hat, kann man kaum erahnen, was sich irgendwann vor einem auftun wird, wenn man's erstmal an den (eingesperrten) Hunden des Försterhauses vorbeigeschafft hat. Mitten im Wald tut sich plötzlich ein übergroßer Haufen zusammengefallener Beton auf, der jegliches Empfinden von "vertikal" und "horizontal" für einen kurzen Moment schwinden lässt. Vorbei an großen Rissen, in denen es metertief hinab geht, kann man bis zum höchsten Punkt hinauflaufen und versuchen, sich vorzustellen, wie das Ganze damals ausgesehen haben mag.

Im zweiten Weltkrieg war das Lager Koralle das Führungszentrum des Oberkommandos der Kriegsmarine. Da es ursprünglich als Marine-Nachrichtenschule gedacht war, verfügten die Bunker, zu denen ein Flakbunker, ein Hochbunker sowie ein unterirdischer Bunker zählte, über zahlreiche Kommunikationsanlagen. Über lange Gänge waren die einzelnen Gebäude unterirdisch miteinander verbunden. Die sowjetischen Truppen sprengten ein Großteil des Geländes nach Kriegsende.
Nicht zu den frei zugänglichen Ruinen zählt der Funkempfang-Hauptbunker, der bis in die 90er Jahre noch von russischen Streitkräften genutzt wurde.
Empfehlenswert ist hier für Interessierte, dass Buch Deckname "Koralle": Chronik der zentralen Marine-Funkleitstelle für U-Boot-Operationen im Zweiten Weltkrieg von Hans J. Richter und Wolf-Dieter Holz sowie die Internetseite vom Team Delta.

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